Umwelt & Gewässerschutz

Wasser ist Leben. Darum schützen und reinigen wir es. Und nur durch sauberes Wasser entsteht eine intakte Umwelt. Darum ist Umweltschutz ein existenzieller Teil unserer Arbeit.

Unsichtbare Technik

Die Arbeit des Abwasserbetriebs TEO wird von den meisten Menschen gar nicht wahrgenommen. Sie passiert einfach. Dabei nutzen über 47.000 Einwohner in den Haushalten unsere Infrastruktur jeden Tag! Und natürlich auch die ansässigen Gewerbebetriebe. Mehr als 400 Kilometer Kanalnetz leiten deren Abwasser zu unseren Kläranlagen in denen in jedem Jahr rund 4.000.000 m³ Abwasser gereinigt werden. Das sind rund 26 Millionen Badewannen, oder anders ausgedrückt: Wir reinigen eine Abwassermenge, die genau 1.600 olympische Schwimmbecken füllen könnte!

Von Mechanik und Mikroorganismen

Die Reinigung des Abwassers vollzieht sich in drei aufeinanderfolgenden Prozessen: Es wird mechanisch, chemisch und biologisch gereinigt. Mehrstufige Rechen halten grobe Verschmutzungen zurück. In Vorklärbecken sinken feine Partikel zu Boden oder leichte Stoffe werden an der Oberfläche abgeschöpft. Im Belebungsbecken bauen Mikroorganismen schädliche Verbindungen aus Kohlenstoff und Stickstoff ab. Der gesamte Klärprozess ist ein komplexer und hochsensibler Vorgang, der dem Gewässerschutz und damit dem Umweltschutz dient. Nach all diesen Reinigungsschritten hat das Abwasser eine Qualität, mit der es problemlos wieder in den Gewässerkreislauf zurückgeführt werden kann.

Aus Abwasser wird Energie

Auf den Kläranlagen mit einem Faulturm erzeugen wir mittels eines anaeroben Verfahrens zusätzlich Faulgas. Mit diesem Gas betreiben wir Blockheizkraftwerke, in denen wir Strom- und Wärme erzeugen. Diese Energie reduziert unseren externen Energiebedarf erheblich.  Der darüberhinausgehende Bedarf wird seit 2012 ausschließlich aus Ökostrom gedeckt.

Egal ob Privathaushalt oder Gewerbebetrieb – das Abwassersystem wird noch häufig als Entsorgungsvorrichtung für alle möglichen Stoffe missverstanden, die definitiv nicht ins Wasser gehören. Es gibt drei Fehler, die unbedingt zu vermeiden sind:

Chemie

Chemische Abfälle gehören nicht ins Waschbecken oder in die Toilette: Medikamente, Farbreste, Säuren, Lacke, Lösungs- oder Pflanzenschutzmittel können dem Wasserkreislauf und damit auch dem Trinkwasser erheblichen Schaden zufügen!

Unsere Kläranlagen arbeiten zwar mit modernster Technik, aber viele Gifte und andere chemische Stoffe können nicht von ihnen ausgefiltert werden und gelangen so wieder in unsere Gewässer! Viele Chemikalien töten zudem gerade die empfindlichen Mikroorganismen, die in den Kläranlagen für den Schadstoffabbau sorgen. Und sie zerstören unser Leitungsnetz, indem sie Dichtungen angreifen oder Wasserleitungen korrodieren lassen. In den Hausmüll gehören solche Problemabfälle natürlich auch nicht. Entsorgen Sie chemische Reststoffe möglichst in der Originalverpackung an Ihrem kommunalen Wertstoffhof, am Schadstoffmobil oder den lokalen Abfallwirtschaftsbetrieben.

Müll gehört nicht in die Toilette

Es ist interessant, für wie leistungsfähig manche Menschen eine Abwasserleitung halten. Alles trauen sie ihr zu: Sie soll Wattestäbchen, Katzenstreu, Babywindeln, Damenbinden und tote Haustiere entsorgen, um nur einige Beispiele zu nennen. Dafür sind weder häusliche Abwasserrohre geschaffen noch die Kanalisation. Was nicht zur Verstopfung der eigenen Rohrleitungen führt, sorgt spätestens auf dem Weg zum Klärwerk für erhebliche Probleme. Spätestens im Vorfilter des Klärwerks blockieren dann Verpackungsmüll, Windeln und Kosmetikpads den Abwasserstrom. Übrigens gehören auch Speisereste nicht in die Toilette, sondern in den Restmüll. In der Kanalisation freuen sich darüber nämlich ausschließlich Ratten.

Wohin mit Fetten und Ölen?

Jedenfalls nicht in die Toilette oder gar in den Ausguss! Selbst wenn das alte Fett aus der Fritteuse noch richtig heiß und flüssig ist – auf dem Weg das Abwasserrohr hinunter wird es zäh, klumpig und klebrig. Es verstopft also Ihre Abwasserleitung, mit den unschönen Folgen, die eine verstopfte Toilette nun mal nach sich zieht. Auch in der Kanalisation lagern sich Öle und Fette zu einer zähen, stinkenden Masse ab, die sich nur mit erheblichem Aufwand wieder beseitigen lässt.

Besonders schädlich und daher auch strafbar ist die Einleitung von Motor- oder Getriebeöl in das Abwassersystem. Schon eine winzige Menge Altöl kann das Grundwasser vergiften. Mit Mineralölen kontaminierte Oberflächengewässer sind tödlich für die darin lebenden Tiere und Pflanzen. Die Schäden für die Natur im Allgemeinen und für unser lebenswichtiges Trinkwasser sind unabsehbar und in manchen Fällen auch unumkehrbar.

Entsorgen Sie Öle und Fette an Ihrem kommunalen Wertstoffhof, am Schadstoffmobil oder den lokalen Abfallwirtschaftsbetrieben. Die Abfalltrennung macht hier besonders viel Sinn und ist Ihr persönlicher Beitrag zum Schutz unserer Umwelt!